Pressemitteilung
min Lesezeit
• veröffentlicht am 18. April 2018
18.04.2018

Verbraucherindex: Optimismus befeuert Konsumklima

Julia Negwer
Julia Negwer
Head of Corporate Communications & Sustainability
Inhaltsverzeichnis
Ansprechpartner/in

• Creditplus-Verbraucherindex erreicht Rekordwert
• Vier von fünf Deutschen sehen finanzielle Zukunft positiv



Weiteren Wirtschaftsaufschwung

Der Creditplus-Verbraucherindex deutet auf einen weiteren Wirtschaftsaufschwung hin: Die repräsentative Studie, für die halbjährlich 2.000 Verbraucher zu Zukunftserwartungen, Konsumbereitschaft und zu ihrer finanziellen Lage befragt werden, weist einen neuen Rekordwert aus. Nachdem der Index im Herbst 2017 erstmalig die 100-Punkte-Marke überschritten hatte, kletterte er nun um weitere 0,6 Punkte auf 102,4. Mittlerweile sehen vier von fünf Konsumenten ihre finanzielle Zukunft positiv – auch das ein neuer Rekord.

„Wir haben in Deutschland seit Jahren eine positive wirtschaftliche Entwicklung mit geringer Arbeitslosigkeit“, sagt Belgin Rudack, Vorstandsvorsitzende der Creditplus Bank. „Das stärkt die finanzielle Situation der Privathaushalte.“

Jeder fünfte Deutsche stimmt mittlerweile der Aussage zu, er habe erstens Lust Geld auszugeben, und zweitens auch die Möglichkeit dazu. Weitere 48 Prozent sind ebenfalls konsumfreudig, auch wenn sie sich dabei teilweise einschränken müssen. Die Ausgabebereitschaft bewegt sich damit im langfristigen Trend. Lediglich im Frühjahr 2015 und im Herbst 2017 wurden spürbar höhere Werte gemessen.

Hohe Anschaffungsbereitschaft

Die positive Grundstimmung schlägt sich in den konkreten Plänen nieder: Insgesamt drei von fünf Deutschen planen in den nächsten drei Monaten Ausgaben für hochwertige Möbel, Elektrogeräte, Reisen oder Fahrzeuge. 30 Prozent der Befragten wollen sogar für zwei oder mehr solcher Anschaffungen das Portemonnaie öffnen.

Besonders populär ist die Anschaffung neuer Möbel. Dieser Wunsch steht bei 35 Prozent der Befragten auf der Agenda. Dabei hat die Mehrheit der Möbel-Interessenten die Verschönerung des Wohnzimmers geplant, 38 Prozent suchen etwas Neues für das Schlafzimmer. Die Neuausstattung von Kinder-, Ess-, Badezimmer und Küche ist seltener angedacht: hier liegen die Werte zwischen 12 und 21 Prozent. Zwei Drittel der Befragten geben dafür mehr als 625 Euro aus, 38 Prozent sogar mehr als 1.250 Euro.

Reiselustig und interessiert an Neuwagen

In vielen Bereichen bewegt sich die Anschaffungsbereitschaft der Deutschen im langfristigen Trend. Jeder Vierte plant, ein Elektrogerät für mindestens 500 Euro zu erwerben; jeder Achte  einen Autokauf. Davon liebäugeln wie im Vorjahr 68 Prozent mit einem Neuwagen, 32 Prozent tendieren zum Gebrauchtfahrzeug. Insgesamt 58 Prozent der potenziellen Autokäufer würden 12.500 Euro oder mehr investieren.

Der Anteil der potenziellen Motorradkäufer ist gegenüber dem Vorjahr von einem auf vier Prozent gestiegen. 80 Prozent der Zweirad-Interessierten sagen, dass für sie nur ein neues Fahrzeug in Frage kommt.

Auffällig groß ist der Sprung bei den geplanten Ausgaben für Reisen: 31 Prozent der Befragten planen einen Urlaub für mehr als 1.250 Euro. Bei der letzten Befragung im Herbst 2017 waren es nur 27, im Vorjahresvergleich 28 Prozent. Etwas mehr Reise-Interessierte gab es bislang erst einmal: In der Erstauflage des Verbraucherindex‘ im Frühjahr 2015 waren es 32 Prozent.

Mehr als jeder Dritte verfügt über finanzielles Polster

Die Konsumausgaben werden dadurch erleichtert, dass viele Haushalte über nennenswerte Rücklagen für Notfälle verfügen. 38 Prozent aller Befragten haben eine eiserne Reserve von mindestens 2.500 Euro, weitere 15 Prozent können unerwartete Belastungen zwischen 1.250 und 2.500 Euro problemlos abfedern. Insgesamt verfügen 69 Prozent der Deutschen über Rücklagen von mindestens 625 Euro.

Deutliche Unterschiede zeigen sich im regionalen Vergleich: In Hamburg und im Saarland haben mindestens 85 Prozent der Haushalte Ersparnisse von 625 Euro und mehr. In der Hälfte aller Bundesländer liegt der Anteil zwischen 62 und 69 Prozent, sodass rund zwei Drittel der Haushalte über eine nennenswerte Rücklage verfügen. Das Schlusslicht bildet Brandenburg. Hier hat nur jeder zweite Haushalt Ersparnisse, um nicht vorhersehbare Ausgaben zu tätigen.

Junge Menschen und Familien positiv gestimmt

Wesentliche Stütze der positiven Zukunftserwartungen sind wie in den Vorjahren junge Menschen und Familien. 89 Prozent der Befragten zwischen 14 und 21 Jahren und 86 Prozent der Befragten aus 4-Personen-Haushalten zählen zu den Optimisten. Diese Werte liegen deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 78 Prozent. Eine wichtige Voraussetzung für den positiven Blick ist außerdem die Art der Beschäftigung: In Vollzeit Arbeitende erwarten wesentlich häufiger eine Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse als Teilzeit-Erwerbstätige oder Menschen ohne selbst erwirtschaftetes Einkommen.

Ob die anstehenden Anschaffungen ganz oder teilweise über Kredit finanziert werden, ist aber von der individuellen Zukunftsprognose unabhängig. Grundsätzlich kann sich knapp die Hälfte der deutschen Verbraucher vorstellen, für eine größere Anschaffung einen Kredit in Anspruch zu nehmen.

Am größten ist die Bereitschaft dazu in der Altersgruppe von 22 bis 34 Jahren, in der viele Befragte ihren eigenen Haushalt auf- oder ausbauen. Hier geben 61 Prozent an, dass sie größere Anschaffungen durch einen Kredit finanzieren würden.

„Die Rahmenbedingungen dafür sind zurzeit exzellent. Der Aufschwung kommt auf den Konten der Arbeitnehmer an, zugleich sind die Zinsen immer noch auf niedrigem Niveau“, sagt Creditplus-Vorstandsvorsitzende Belgin Rudack. „Das erleichtert die Entscheidung für eine Kreditaufnahme, da es in diesem Umfeld vergleichsweise einfach ist, die laufende Verpflichtung zu bedienen.“

Download Studie Verbraucherindex Frühjahr 2018

Artikel-Download (PDF)